Menü

Einloggen

Newskalender

«  Juni 2008  »
Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
      1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30

Suche

Freunde

Statistik


Insgesamt online: 1
Gäste: 1
Benutzer: 0
Hauptseite » 2008 » Juni » 5 » Kiew
Kiew
11:50 PM
Kiew (ukrainisch Київ/Kyjiw; russisch Киев/Kijew) ist die Hauptstadt und größte Stadt der Ukraine, sowie Hauptstadt der Oblast Kiew. Sie liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Dnepr (ukrainisch: Dnipro/Дніпро) und hat 2.700.000 Einwohner, als Agglomeration 3.015.108 (Stand 1. Januar 2005). Die Universität wurde 1834 gegründet. Außerdem gibt es 99 Hochschulen, 25 Museen, ein Planetarium, Theater, botanische und zoologische Gärten. Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit wird Kiew seit dem Mittelalter als Jerusalem des Nordens bezeichnet (heute hört man häufiger Jerusalem des Ostens). Ferner wird Kiew aufgrund seiner geschichtlichen Rolle als Mutter aller russischen Städte bezeichnet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bevölkerung
Nach der offiziellen Volkszählung in der Ukraine lebten im Jahr 2001 in Kiew etwa 83 % Menschen ukrainischer und 13 % Menschen russischer Nationalität, wobei Menschen mit den gemischten russischen und ukrainischen Nationalitäten (das ist die Mehrheit) als Ukrainer gezählt wurden. Daneben gibt es noch kleine Minderheiten anderer Nationalitäten (Juden, Weißrussen, Polen, Armenier und andere).
Sprache
Bei der öffentlichen Befragung 2005 haben insgesamt 64 % Ukrainisch und 34 % Russisch als ihre Muttersprache genannt.[1] Die Sprachensituation Kiews hat sich im Laufe der Geschichte radikal verändert. Zur Zeit der Zaren und der Sowjetunion wurde das Ukrainische immer weiter vom Russischen verdrängt, in den 1980ern war Kiew fast ausschließlich russischsprachig. Nach dem Fall der Sowjetunion und seit der Unabhängigkeit der Ukraine ist jedoch wieder eine Tendenz zum Ukrainischen erkennbar, da es die Unterrichtssprache in den Schulen ist und viele Ukrainer, die ihre Eigenständigkeit gegenüber Russland betonen möchten, die ukrainische Sprache bevorzugen.
Religion
Kiew ist Sitz eines ukrainisch-orthodoxen Patriarchen und eines russisch-orthodoxen Metropoliten. Die Kiewer Sophienkathedrale ist die älteste ostslawische Kathedrale. Der Großerzbischof der mit der römisch-katholischen Kirche unierten griechisch-katholischen Kirche ist derzeit dabei, seinen Sitz von Lwiw hierher zu verlegen. Auf dem Kiewer Stadtwappen ist der Patron von Kiew Erzengel Michael abgebildet. In Kiew gibt es eine jüdische Minderheit. Dort befindet sich auch das Islamische Institut und die Geistliche Verwaltung der Muslime in der Ukraine, siehe Islam in der Ukraine.
Siehe auch Liste der Metropoliten von Kiew, Liste der Bischöfe von Kiew
Geographie
 
Blick vom Stadtzentrum über den Dnepr nach Osten
Topographie
Die Stadt liegt zu beiden Seiten des breiten Dnepr, der nach Süden dem Schwarzen Meer entgegen fließt. Das rechte, westliche Flussufer mit dem historischen Stadtzentrum ist von zahlreichen, ursprünglich bewaldeten kleinen Hügeln des Prydniprovska Hochlands geprägt. Ein ständiges Auf-und-Ab sowie Kastanienbäume sind typisch für die Kiewer Innenstadt. Die Hügel fallen hier steil zum Fluss ab. Weiter im Norden – im Stadtteil Podil – besteht aber ein flacher und breiter, bebauter Uferstreifen.
Das linke, östliche Flussufer wurde erst im 20. Jahrhundert erschlossen. Im Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite ist es flach und von Waldsteppe geprägt. Hier finden sich auch zahlreiche Seen. Der Dnepr verzweigt sich im Stadtgebiet zahlreich. Mehrere größere Inseln, die kaum bebaut wurden, dienen als Naherholungsgebiete.
Klima
Kiew liegt im nördlichen Teil der Ukraine. Das Klima ist daher oft feucht bis kalt. Die Sommer hingegen sind mild mit Durchschnittstemperaturen von 19,3 bis 25,3 °C in den Monaten Juni, Juli und August. Die kältesten Monate sind Dezember, Januar und Februar mit Durchschnittstemperaturen von -4,6 bis -1,1 °C. Am 31. Juli 1936 wurde die Rekordhöchsttemperatur von 39,4 °C gemessen. Die tiefste gemessene Temperatur war -32,2 °C am 9. Februar 1929. Kiew ist von Mitte November bis Ende März mit Schnee bedeckt, wobei es in den letzten Jahren aufgrund der Globalen Erwärmung weniger wurde.
Geschichte 
 
Kiew nach dem Großbrand
Laut Nestorchronik wurde Kiew von drei Brüdern und einer Schwester namens Kyj, Schtschek, Choriw und Lybid gegründet, die auf drei Anhöhen Dörfer bauten. Sie errichteten noch eine Festung, die sie nach dem ältesten Bruder benannten („Kiew“ = ‚Stadt von Kyj‘, altrussisch und ukrainisch: Kyjiw). Dies soll spätestens am Anfang des 6. Jahrhunderts geschehen sein, da der Name des slawischen Fürsten Kyj in dieser Zeit in byzantinischen Chroniken erwähnt wurde. Einige mittelalterliche Quellen führen die Gründung Kiews auf die Jahre 430-460 zurück. Es gibt auch Spekulationen, die Kiew schon mit der von Jordanes erwähnten großen gotischen Stadt Danapirstadir (= „Dneprstadt“) identifizieren.
882 wurde die slawische Stadt Kiew als fürstliche Residenz der Rus „Känugard“ genannt. 988 wurde es durch den zum Christentum übergetretenen Großfürsten Wladimir I. ausgebaut und als Zentrum der Kiewer Rus befestigt (siehe Geschichte der Ukraine, Geschichte Russlands). Im 11. und 12. Jahrhundert war Kiew bereits eine der größten Städte Europas (etwa 50.000 Einwohner).
Am 6. Dezember 1240 wurde Kiew von Mongolen unter Batu Khan (Goldene Horde) überfallen, fast alle Einwohner getötet und nahezu alle Gebäude niedergebrannt. Es wurde berichtet, dass von der großen und dichtbesiedelten Stadt nur noch 200 Häuser gestanden haben sollen. 1569 wurde es zu einer polnisch-litauischen Provinzhauptstadt (siehe Geschichte Litauens, Geschichte Polens). 1667 fiel nach dem Frieden von Andrusowo die Stadt mit der gesamten linksufrigen Ukraine (Gebiete östlich des Dnepr) an das autonome Kosaken Hetmanat unter russische Vorherrschaft und wurde Hauptstadt eines russischen Gouvernements. Ab 1920 war Kiew sowjetisch. 1934 wurde die Stadt an Stelle von Charkow Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR).
Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt 350 000 Juden, von denen die meisten allerdings rechtzeitig fliehen konnten. So lebten bei dem deutschen Einmarsch im September 1941 nur noch 30 Prozent% der Juden in der Stadt (ca. 100.000 Juden). Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den Deutschen 120.000 bis 160.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33.000 Juden fielen alleine dem Massaker in Babi Jar bei Kiew zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt das Konzentrationslager Syrets errichtet. Kurz nach der Schlacht um Kiew nahm die Stadt großen Schaden nach einem verheerenden Großbrand, welcher am 24. September 1941 durch ferngezündete russische Sprengsätze ausgelöst wurde und erst am 29. September unter Einsatz der deutschen und einheimischen Feuerwehr und des Sprengens von Brandschneisen gelöscht werden konnte.
1982 fanden die Feierlichkeiten des 1500-jährigen Bestehens von Kiew statt. 1986 wurde die Stadt vom Tschernobyl-GAU schwer getroffen. Seit 1991 ist Kiew Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. In der Folge kam es zur Wiedererrichtung zahlreicher während der Periode des Stalinismus zerstörter Bauwerke, etwa des Michaelsklosters oder der Christi-Geburtskirche im Stadtteil Podil. 2004 war die Innenstadt Schauplatz der Massenproteste gegen die Fälschungen bei den Präsidentschaftswahlen der Ukraine, die vom 21. November bis 5. Dezember andauerten und zur Orangenen Revolution führten.
 
Views: 886 | Eingetragen von: ukraine24 | Rating: 0.0/0 |
Kommentare insgesamt: 0
Vorname *:
Email *:
Code *: