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Lemberg
10:40 PM
Lemberg (ukrainisch Львів/Lwiw; polnisch Lwów, russisch Львов/Lwow, weißrussisch Львоў/Lwou, jiddisch] לבוב/Lwow, latein Leopolis, deutsch Lemberg, armenisch Լեհ/Leh) ist eine Stadt in der westlichen Ukraine, Hauptstadt der im ukrainischen gleichnamigen Oblast Lwiw, die siebtgrößte Stadt der Ukraine und mit rund 735.000 Einwohnern[1] größte Stadt der historischen Landschaft Galizien.
 
Sie liegt am Fluss Poltwa, etwa 80 km von der Grenze zu Polen entfernt. Es ist die wichtigste Stadt der Westukraine. Manche Westukrainer, die sich gegenüber der weitgehend russischsprachigen Bevölkerung in der Ostukraine als die eigentlichen Ukrainer sehen, bezeichnen es sogar als die „heimliche Hauptstadt der Ukraine“. Der Stadtverwaltung unterstehen neben der Stadt Lemberg mit ihren 6 Stadtrajonen noch die Stadt Wynnyky (ukrainisch Винники) und die beiden Siedlungen städtischen Typs Brjuchowytschi (ukrainisch Брюховичі) und Rudne (ukrainisch Рудне). Die Altstadt befindet sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
 
Das Rathaus von Lwiw
Lemberg ist seit sehr langer Zeit vom Zusammenleben mehrerer Völker geprägt. Bis ins 20. Jahrhundert gab es neben der polnischen Bevölkerungsmehrheit einen großen Anteil an jüdischer und daneben verschiedene Minderheiten ukrainischer, deutscher oder armenischer Bevölkerung. Heute leben in der Stadt neben (fast ausschließlich) Ukrainern auch Russen, Weißrussen und Polen. Lemberg feierte Ende September 2006 das 750. Jubiläum seines Bestehens. Das Straßenbild der Altstadt zeigt Fassaden aus dem Barock, der Renaissance, dem Klassizismus und dem Jugendstil. Lemberg wird ein Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft 2012 sein.
Lemberg teilt weitgehend die Geschichte der Ukraine bzw. Galiziens/Polens
1256 errichtete Danilo Romanovič, Fürst der Rus, an der Stelle des heutigen Lemberg eine Burg für seinen Sohn Lew. Von diesem Lew (ukrainisch Löwe) hat die Stadt ihren Namen. Auch im Wappen und in zahlreichen Steinskulpturen der Stadt taucht der Löwe immer wieder auf. Nach der Zerstörung des Kiewer Reiches durch die Mongolen fielen seine westlichen Gebiete, darunter Lemberg, 1340/1349 an Polen. 1356 erhielt die Stadt vom polnischen König Kasimir dem Großen die Magdeburger Stadtrechte, deutsche Bürger, Juden sowie auch Christen siedelten an. Im selben Jahr erhielten die Armenier Privilegien von Kasimir III. [2] Die Amtssprache war fast 200 Jahre lang Deutsch. Das Siegel des Stadtrates lautete S(igilum): CIVITATIS LEMBVRGENSIS. 1387, nach einem kurzen ungarischen Intermezzo, kam sie wieder an die Krone Polens.
Von 1375 bis 1772 war Lemberg Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Ruthenia, einer administrativen Einheit des Polnisch-Litauischen Gemeinwesens (Adelsrepublik Polen-Litauen). In der frühen Neuzeit entwickelte sich der Ort bald zu einem wichtigen Handelsplatz, sowie neben Krakau, Vilnius und Warschau zu einem Zentrum polnischen Kultur- und Geisteslebens im ukrainisch-sprachigen Umland.
Die 1661 von polnischen König Johann II. Kasimir gegründete Universität Lemberg ist die älteste in der heutigen Ukraine.
1772 fiel die Stadt mit der ersten polnischen Teilung an Österreich. Lemberg wurde Hauptstadt des Königreichs Galizien und Lodomerien und viertgrößte Stadt im damaligen Österreich.
Lemberg war vor dem Ersten Weltkrieg, zusammen mit Krakau und der Festung Przemysl eine der größten Garnisonen der k.u.k. Österreich-Ungarischen Armee im Osten der Monarchie. Der Standort war Eckpfeiler zum Schutz der Grenze Rutheniens gegen das zaristische Russland.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Lemberg nach teilweise heftigen Kämpfen zwischen Polen und Ukrainern wieder an Polen zurück. Die Stadt wurde am 21./22. November 1918 von polnischen Truppen besetzt. Bei einem Pogrom, das vom 22. bis zum 24. November andauerte, töteten polnische Soldaten sowie Milizionäre und Zivilisten eine große Anzahl von Juden. Die genaue Opferzahl beträgt laut Morgentau-Report 64 [3]. Den Juden wurde ihre bis dahin neutrale Haltung im Konflikt zwischen Polen und Ukrainern vorgeworfen. Das Massaker endete, nachdem Vertreter der jüdischen Gemeinschaft zugesichert hatten, künftig zu Polen zu halten. Der Gewaltakt erschütterte das bis dahin recht harmonische Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen und Religionen in Lemberg nachhaltig.
Die Stadt hatte damals 361.000 Einwohner, die meisten davon Polen (1912 50.5 - 53 %), ein Drittel Juden, außerdem Deutsche und Armenier. Im Umland der Stadt lebten mehrheitlich Ukrainer (je nach Landkreis etwa zwei Drittel bis fünf Sechstel der Bevölkerung).[4] In den Zwischenkriegsjahren blieb Lemberg sowohl eine Hochburg polnischer Kultur als auch ein Brennpunkt ukrainischen Nationalgefühls. In den Jahren 1939 bis 1941 wurde es nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens 1939 in die Ukrainische Sowjetrepublik eingegliedert, wobei die sowjetischen Besatzer mit Gewalt gegen die ukrainische Bevölkerung vorging. 1941 wurde Lemberg durch Hitlers Überfall auf die Sowjetunion Teil des deutschen Generalgouvernements.
Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung wurde ermordet, u. a. im von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghetto Lemberg, im städtischen KZ Janowska und im Vernichtungslager Belzec. Insgesamt wurden in Lemberg und Lemberger Umgebung während der Nazi-Zeit ca. 540.000 Menschen in Konzentrations- und Gefangenenlagern umgebracht, davon 400.000 Juden, darunter fast alle jüdischen Stadtbewohner (ca. 130.000). Die restlichen 140.000 waren russische Gefangene.
Dazu kam der brutale Naziterror gegen die polnische Bevölkerung wie beispielsweise die Ermordung von 25 polnischen Professoren am 5. Juli 1941. Diese Gräueltaten fanden unter aktiver Teilnahme der ukrainischen Nationalisten, unter anderem des Bataillons Nachtigall, statt.
Als die Stadt 1944 wieder unter sowjetische Herrschaft kam, wurden die meisten dort ansässigen Polen vertrieben. Ein Teil der Bevölkerung wurde in Niederschlesien v. a. in Breslau nach der Vertreibung der dort lebenden Deutschen angesiedelt. Viele Ukrainer, die zuvor im polnischen Westgalizien und in Zentralpolen gelebt hatten, wurden von der UdSSR in oder bei Lemberg angesiedelt.
Seit 1991 ist es Teil der unabhängigen Ukraine, doch gehen immer wieder Autonomie-Bestrebungen von der Region Galizien aus, nicht zuletzt wegen der Geschichte Lembergs als Hauptstadt eines eigenen Königreiches. Die Stadt feierte im Herbst 2006 das 750. Jubiläum ihres Bestehens.
1998 wurde das historische Zentrum der Stadt in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Begründung: II: Mit seiner städtischen Struktur und seiner Architektur ist Lemberg ein hervorragendes Beispiel der Verschmelzung von architektonischen und künstlerischen Traditionen Osteuropas mit denen von Italien und Deutschland. V: Die politische und wirtschaftliche Rolle von Lemberg zog eine Anzahl von ethnischen Gruppierungen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Traditionen an, die unterschiedliche aber dennoch voneinander abhängige Gemeinschaften innerhalb der Stadt bildeten, die auch noch im modernen Stadtbild erkennbar sind.
Lateinische Kathedrale Mariae Himmelfahrt (14. Jahrhundert)
Armenische Marien-Kathedrale (14. Jahrhundert)
Griechisch-katholische St.-Georgs-Kathedrale (Bernard Meretyn, 1744-1776)
Ehemalige Stavropihija-Kirche (Paolo Romano, 16. Jahrhundert)
Boim-Kapelle (17. Jh.)
Ehemalige Dominikanerkirche Corpus Christi (Jan de Witte, 18. Jahrhundert)
Kirche St. Andreas
Lytschakiwski-Friedhof
Bürgerhäuser am Marktplatz (ukrainisch: Rinok) (16. bis 18. Jahrhundert)
Lemberger Oper und Balletthaus (19. Jahrhundert)
Rathaus von Lemberg (19. Jahrhundert)
Ukrainisches Nationalmuseum Lemberg mit einer großen Ikonensammlung
Hoher Schloßberg: Ruinen der Burg König Daniels
Eine Wand der Synagoge Goldene Rose
Stryjski-Park (1887)
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