Alles über der Ukraine

KIEW, 17. Juni (RIA Novosti). In der Ukraine wachsen die Spannungen zwischen Präsident Viktor Juschtschenko und Premierministerin Julia Timoschenko. Nachdem Juschtschenko die Wirtschaftspolitik der Regierung kritisiert hat, wirft Timoschenko ihrem Ex-Verbündeten im "orange Lager" nun Politikasterei vor.

In einem Interview mit europäischen Medien hatte Juschtschenko am Montag die Regierung Timoschenko wegen der Begrenzung der Exporte von Getreide- und Speiseöl und der Privatisierungspolitik kritisiert.

Die Kritik des Präsidenten sei reine Politikasterei, sagte Timoschenko am Dienstag vor Journalisten in Kiew. "Niemandem gefallt eine Regierung, die Ordnung im Lande schafft, die Korruption wie auch den Schmuggel und Schattenwirtschaft unterbindet".

Die Regierungschefin drückte Zweifel daran aus, dass der Wettbewerb bei der nächsten Präsidentenwahl in der Ukraine fair sein wird. Ihre Regierung werde "künstlich politisch diskreditiert". Die vom Kabinett konzipierten Gesetzentwürfe und Personalentscheidungen würden abgelehnt. Trotz "der massiven politischen Blockade" sei ihre Regierung in der Lage, einen Durchbruch zu erzielen, versicherte Timoschenko.

Die Regierung habe bereits beeindruckende Wirtschaftsergebnisse erzielt, sagte Timoschenko. So habe das ukrainische Bruttoinlandsprodukt in diesem Mai mit 6,4 Prozent die höchste Wachstumsrate unter allen GUS-Staaten aufgewiesen. Gemessen am Wachstum der Industrieproduktion rangiere die Ukraine auf Platz drei in der GUS.